Liebe heilt die Seele von Nira26 (3. Teil zu "Magie des Blutes" und "Rache und Vetrauen") ================================================================================ Kapitel 34: Tempel der Malfoys ------------------------------ Es dämmerte erst, als Draco und Hermione in den frühen Morgenstunden des 2. Weihnachtsfeiertages, dick eingepackt in ihre warmen Umhänge und Winterkleidung vor dem Manor materialisierten und Hermione sich neugierig umblickte, auch wenn sie in dem dämmrigen Licht wenig erkennen konnte. Draco ergriff ihre Hand und erklärte kurz: „Wir sollten und das alles im Sommer mal ansehen oder bei Tageslicht, lass uns lieber rein gehen, es ist so kalt und außerdem haben wir ja einen ziemlich vollen Zeitplan heute!“ Er wandte sich kurz ihr zu und sah ihr tief in die Augen, als er sagte: „Und es bleibt dabei, wenn du das Gefühl hast, du kannst nicht mehr, du hältst es nicht aus diese Hallen zu betreten oder dich einfach unwohl fühlst, dann sagst du Bescheid!“ Er wusste, welche unschöne Erinnerungen sie an das Manor hatte und wollte sie nicht unter Druck setzten, außerdem waren seine Erinnerungen an das Manor auch nicht gerade schön und er wollte dies hier so schnell wie möglich hinter sich bringen. Sie mussten die Bibliothek nach Informationen durchsuchen und brauchten die Familienchroniken aus dem Tempel um das Rätsel um das Gründerblut zu lichten und sie wollten sich den Tempel auf jeden Fall auch ansehen, denn er war wirklich gespannt was sich geändert hatte nach ihrer Hochzeit. Er hoffte inständig, dass ihr Besuch nicht umsonst sein würde, dass sie nicht auf seine Mutter treffen würden und alles schnell hinter sich bringen konnten, denn auch er wollte dieses Haus am liebsten nicht wieder betreten. Sie schritten eilig auf das große Eisentor zu, doch noch bevor sie es erreichten traten zwei dunkel gewandtete Zauberer vor sie, die sie sofort als Auroren erkannten, denn sie trugen die bekannten Aurorenuniformen. Draco hielt noch immer Hermiones Hand und blieb wenige Schritte von den Auroren entfernt stehen, kalt und ruhig fragte er: „Was soll das? Wollen sie mir etwa den Zutritt zu meinem Grund und Haus verbieten?“ Einer der Auroren erhob abwehrend die Hände und erklärte: „Mr. Malfoy, wir wollen ihnen nur erklären, dass wir da sind und das Manor überwachen. Wir überwachen auch ihre Mutter, da wir Mr. Malfoy noch immer suchen. Wir wollen sie darum bitten und zu sagen was sie her führt und wie lange sie bleiben wollen!“ Draco musterte beide Auroren herablassend und erklärte dann klirrend kalt und abwertend: „Sie werden weder mich noch meine Frau mit solchen oder ähnlichen Fragen wieder belästigen. Meine Angelegenheiten gehen sie nichts an und sie haben keine Handhabe mich zu einer Aussage zu bewegen. Sie sollten sich gut überlegen ob sie mich oder meine Frau nochmal aufhalten und stören, wenn wir in unser Haus wollen und wie lange wir uns dort auf zu halten gedenken, geht sie nichts an. Falls sie ihre Posten behalten wollen, sollten sie mich nicht verärgern!“ Draco wusste, er verhielt sich hier genauso wie es sein Vater getan hätte, aber das störte ihn gerade nicht. Er war ganz und gar nicht in der Stimmung sich von Auroren oder sonst wem befragen zu lassen und diese beiden Idioten von ihm, nervten ihn gewaltig. Die Drohung gegen die beiden Auroren war sicher nicht eine leere Drohung, aber viel Substanz hatte sie auch nicht, aber das brauchten diese ja nicht zu wissen. Ohne sie eines weiteren Blickes zu würdigen oder auf eine Antwort ihrerseits zu warten, wandte er sich an Hermione, sagte ruhig: „Kommt, wir gehen!“ und zog sie dann sanft mit sich, an den Auroren vorbei auf das Eingangstor zu, dass sich, als er sich näherte, automatisch auflöste und sie durch ließ. Sie schritten auf das große, noch im Dunkeln liegende, Haus zu und Hermione fühlte sich immer unwohler je näher sie ihm kamen, das fühlte Draco nur zu deutlich und daher beschloss er: „Lass uns erst zum Tempel gehen und dort suchen!“ Er hörte, wie Hermione neben ihm erleichtert ausatmete und schlug dann einen anderen, ebenfalls gekiesten, Weg ein, ab von dem Hauptweg, der auf das Eingangsportal des Manors zuführte, auf einen schmalen Weg, der um das Manor herum führte. Ungefähr auf der Höhe des Manors wurde nach und nach ein steinernes Gebilde im Dämmerlicht sichtbar. Draco schritt zielstrebig auf dieses Gebilde zu, das sich beim näher kommen als ein Portal erwies, welches von in Stein gemeißelten Runen umgeben war. Ein bisschen wirkte es wie die Steintore in Stonehenge, da es aus zwei Steinsäulen bestand, die hoch aufragten und auf denen ein weiterer, großer Megalith lag, der aus dem ganzen ein Portal machte. Als sie nun direkt davor standen, konnte man erkennten, dass es über und über mit Runen beschriftet war, die Hermione jedoch nur zum Teil entziffern konnte, sie wandte sich an Draco: „Was ist das?“ Er betrachtete das Portal und erklärte: „Der Tempel liegt in einem sehr unzugänglichen Teil des Waldes auf unserem Land und um dort hin zu kommen, wenn man nicht appariert, wie wir es getan haben, wurde dieses Portal erschaffen, dass zugleich auch einen gewissen Schutz bietet. Der Tempel ist nur auf zwei Arten erreichbar, da er durch eine sehr mächtige, magische Barriere geschützt wird. Den ersten Weg haben wir genommen, den können jedoch nur die Besitzer dieses Manors nehmen und zwar direkt hinein zu apparieren oder in den Bannkreis vor dem Tempel zu apparieren. Der zweite Weg führt durch dieses Tor, das einen dorthin transportiert, ähnlich dem apparieren. Es wird vor allem genutzt wenn Hochzeits- oder Beerdigungsgäste zum Tempel gelangen sollen und stellt aber durch diese Schutzrunen“, er deutete auf die Runen auf dem Granit-Megalith, der das Dach bildete: „stellt das Portal sicher, dass wirklich nur unsere Gäste dorthin gelangen! Wir könnten zwar apparieren, aber ich möchte dir dies hier alles zeigen, denn je mehr du über den Tempel und die Familie weißt, desto mehr kannst du nachher dabei helfen unsere Fragen zu klären und wenn du es selbst siehst, muss ich es nicht alles im Nachhinein erklären! Und außerdem, weißt du, ich will nicht das du apparierst!“ Sein Blick ging auf ihren Bauch und sie nickt, natürlich wusste sie das, schließlich hatten sie nicht um sonst einen Portschlüssel genutzt um zu dem Manor zu kommen und dafür sogar Prof. McGonagall behellig. Draco zog sie nun wieder mit sich und erklärte währenddessen: „Komm, wir durchschreiten jetzt das Tor!“ Hermione nickte und erklärte: „Aber einige der Runen kenne ich gar nicht!“ Draco grinste und erklärte, während sie jetzt direkt vor dem Tor standen: „Ja, das kann ich mir denken. Sie sind sehr alt, älter als die, die in Hogwarts unterrichtet werden und wohl auch nicht so gebräuchlich wie die, die du und ich für das Ritual übersetzten mussten, aber wenn du willst, kann ich dir im Tempel die Aufzeichnungen zu den Schutzbannen und Zaubern zeigen, sie sind wirklich interessant. Der Tempel ist in mancherlei Hinsicht besser geschützt als Hogwarts, wohl auch, weil hier der Zugang so begrenzt werden kann, dass nur ganz wenige Zauberer, nur Malfoys und eingeladene, Zutritt haben, was in Hogwarts ja nicht geht. Und jetzt, komm!“ Er trat in das Portal und Hermione folgte ihm. Zu zweit passten sie nur sehr knapp nebeneinander in das Tor. Sie standen eng aneinandergedrängt da, während Draco seinen Zauberstab hoch hob und schwang. Schon wenige Augenblicke später spürte Hermione, wie sie bei einem Portschlüssel herum gewirbelt wurde, durch die Luft wirbelte und gleichzeitig das Gefühl hatte sich auf zu lösen. Sie hielt weiterhin Draco Hand und als sie wieder festen Boden unter den Füssen spürte, musste sie sich kurz fester an Draco festhalten um nicht hin zu fallen. Er fing sie auf und hielt sie, bis sie wieder sicheren Stand hatte. „Geht es wieder?“, fragte er besorgt, doch sie nickte nur, während sie sich neugierig umsah, denn mittlerweile war es fast Taghell geworden und sie konnte die Umgebung gut erkennen. Sie sah sich gespannt um, erkannte, dass sie aus genau so einem Portal getreten waren, durch das sie her gekommen waren. Sie ging ein paar Schritte vor und drehte sich ein Mal um sich, beäugte staunend den mindesten 10 Meter im Durchmesser messenden Steinkreis in dessen Mitte sich ein großer, Steinerner Altar befand. Hatte das einzelne Portal vorhin schon an Stonehenge erinnert, so glich dies hier wirklich dem berühmten Steinkreis, doch im Gegenteil zu dem, sogar in der Muggelwelt bekannten, Zauberertreffpunkt, war dieser Ort hier noch viel mysteriöser und vor allem schien ihm der Zahn der Zeit nicht viel an zu haben. Draco erklärte stolz: „Dies ist ein ritueller Steinkreis und wie du siehst, perfekt erhalten. Seit mehreren Generationen wurde er nicht mehr genutzt, aber meine Vorfahren haben ihn für Feste und Rituale genutzt.“ Während Draco weiter alles erklärte, sah sich Hermione um. An das Tor, aus dem sie getreten waren, schlossen sich mehrere genau solcher Tore an, die sich zu einem sehr großen Kreis schlossen. Einige der Tore waren genau so mit Runen verziert wie das durch das sie gekommen waren. Die Granitsäulen ragten hoch auf und die Granitbalken bildeten über den Säulen ein durchgehendes Dach, das sich um den ganzen Kreis spannte. Sie wandte sich an Draco, der ein paar Schritte hinter ihr stand: „Warum sind nicht alle Portale mit Runen verziert?“ „Nun, nur die Portale, die eine Funktion haben sind mit Runen gekennzeichnet, die sowohl zum Schutz als auch dazu dienen ihre Funktion zu unterstützen und den Zauber verstärken, der diesen Steinkes so perfekt erhält und gegen Witterungseinflüsse schützt.“ Sie nickte verstehend und schritt durch eines der Portale, welches keine Runen zeigte. Außerhalb des Steinkreises setzte sich die Lichtung, auf der sich alles befand, nur noch ein paar Meter in jede Richtung fort und von ging dann in einen dichten, dunklen Wald über, der aufgrund des Schnees im Moment heller wirkte, als er sicher im Sommer war. Sie konnte erahnen, dass das Unterholz und das dichte Blätterdach, das der Wald im Sommer haben würde, diesen Ort sehr unzugänglich machten, jedenfalls wenn man ihn zu Fuß erreichen wollte. Sie betrat den Steinkreis wieder und schritt auf den Altar zu, der bei näherer Betrachtung auch mit Runen verziert war und wie alles, unter einer Schneedecke lag, Draco folgte ihr und blieb schließlich neben ihr stehen. Neugierig betrachtete sie die Runen an den Seiten und fuhr einige mit den Fingern nach, dann fragte sie leise: „Was ist das für ein Altar?“ Draco erklärte: „Darauf wurden die Rituale durchgeführt, wie du dir bei meiner Familie sicher denken kannst, oft schwarzmagische Rituale. Er ist eine perfekte Kopie des Altars im Tempel und hat eigentlich auch die gleichen Eigenschaften, außer, dass hier keine Trauungen vollzogen werden können, da die Ahnen hier draußen nicht auftreten. Schade eigentlich, denn unter freiem Himmel zu Heiraten ist ja viel schöner als in diesem geschlossenen Saal. Da fällt mir ein, wir sollten unbedingt noch deinen Zauberstab legitimieren, sodass du dir durch die Blutsverbindung, die es ja schon gibt und den Stab jederzeit zu allen Bereichen des Manors Zutritt verschaffen kannst. Dann kannst du auch selber das Portal hier her durchschreiten, ohne mich, denn das Tor hat unser Blut erkannt, aber nur durch meinen Zauberstab und da es diesen erkannt hat, hat es uns hier her transportiert.“ „Ich verstehe, wirklich beeindruckend das hier. Was muss ich tun um meinen Zauberstab zu legitimieren?“, fragte sie beeindruckt und neugierig. Draco trat noch näher an den Altar heran und Hermione folgte ihm, er zog seinen Zauberstab, schwenkte ihn und befreite die Altarplatte vom Schnee, sodass die reichlich mit Runen verzierte Deckplatte zum Vorschein kam. Nun legte er seine Hand auf eine Rune und berührte eine andere mit seinem Zauberstab und Augenblicklich öffnete sich ein kleines Fach, das bisher gut verborgen gewesen war, in der Deckplattes des Ritualtisches, der auch aus Granit bestand. Er griff in das Fach und zog einen kleinen, schlichten, silbernen Dolch heraus und als er den Zauberstab von der Rune löste, schloss sich das Fach wieder. Hermione stellte neben ihn und er reichte ihr wortlos den Dolch, dann ging er einen Schritt zur Seite und bedeutete ihr sich an seiner Stelle direkt vor dem Altar zu platzieren. Er umrundete den Altar und stellte sich ihr gegenüber hin, was sie neugierig beäugte, dann reichte er ihr über den steinernen Tisch hinweg den Dolch und erklärte: „Zieh deinen Zauberstab und leg ihn in diese Vertiefung dort!“ Erst jetzt erkannte sie, dass auch die Altarplatte nicht nur mit Runen verziert war sondern an einigen Stellen Rillen aufwiesen, in die offensichtlich Zauberstäbe gelegt werden konnten und an anderen, aufwendige Muster eingraviert waren. Sie tat wie er ihr erklärte und legte ihren Zauberstab direkt vor sich in eine der Vertiefungen, sodass seine Spitze von ihr weg und direkt auf Draco zeigte. Er nickte und erklärte weiter: „Gut so, nun musst du mit dem Dolch einen Schnitt in deine Zauberstabhand machen und diese dann flach über den Stab legen!“ Hermione schluckte kurz, weil sie bei ihrer Hochzeit und dem Ritual schon das gleiche getan hatte, sich mit einem Silberdolch geschnitten und daher erst recht wusste, dass es weh tat, wollte sie es ungern wieder tun, aber sie nahm trotzdem entschlossen den Dolch in die linke Hand und umschloss mit der rechten die Schneide. Draco beobachtete sie genau und hielt seinen Zauberstab erhoben um gleich den Zauber zu sprechen. Schnell und um es hinter sich zu bringen, zog Hermione den Dolch aus ihrer Hand und somit die scharfe Klinge über ihre Haut. Sie fühlte sofort das Blut, das heraus trat und platzierte die Hand nun ohne inne zu halten flach auf ihrem Zauberstab. Draco tippte nun mit der Spitzte seines Zauberstabes auf ihre Hand und sprach: „exciperis Hermione Malfoy“ Augenblickblich begann die Runen um ihre Hand herum grünlich auf zu leuchten und sie hatte kurz das Gefühl, dass der Zauberstab unter ihrer Hand heiß wurde und ihr Blut in den Stein sickerte, aber sie ließ die Hand liegen und Draco zog seinen Zauberstab nun langsam weg. Hermione sah, dass sich an der Spitze seines Stabes etwas wie ein grün leuchtendes Energieband bildete, welches von ihrer Hand nun zur Spitzte seines Stabes führte. Auch Draco legte nun seinen Zauberstab in eine Vertiefung vor sich, dabei wanderte das Energieband langsam über ihre Hand, bis es die Spitzte ihres Stabes erreichte. Nun streckte er Hermione seine andere Hand entgegen, während er sagte: „Gib mir den Dolch bitte!“ Sie reichte ihm den Dolch, ließ aber die andere Hand auf dem Altar liegen. Er nahm ihn und fügte sich, genau wie zuvor Hermione, einen tiefen Schnitt in seine Zauberstabhand zu, der sofort zu bluten begann, aber auch er presste die Hand nun flach auf den Altar, auf seinen Zauberstab, was zur Folge hatte, dass auch die Runen um seine Hand herum aufleuchteten. Die beiden Stäbe waren nun durch das grün leuchtenden Band verbunden und Draco sprach: „excipitur Draco Malfoy“ Das Band leuchtete stark auf und auch die Runen um ihre Hände herum erglühten noch mal hell, dann erloschen sie und auch das Energieband, das die Stäbe verbunden hatte, löste sich auf. Draco hob seine Hand wieder von seinem Stab und nahm ihn mit der anderen Hand auf, dann heilte er den Schnitt in seiner Hand und trat zu Hermione, die noch immer gespannt alles betrachtete, doch jetzt auch ihre Hand heilte. Sie fragte: „Was ist das gerade passiert und warum, verdammt noch mal, muss hier immer alles mit Blut besiegelt werden?“ Draco kam lächelnd um den Altar herum auf sie zu und erklärte: „Naja, meine Familie war immer schwarzmagisch und da werden die stärksten Banne und Rituale halt mit Blut besiegelt und nur durch einen Blutzoll kann man aufgenommen werden, so ist das halt, aber jetzt kannst du dich im Manor überall frei bewegen und sogar innerhalb des Apparierschutztes apparieren, nur nicht hinaus, so wie wir damals!“ Er hatte ihre Hände ergriffen und sie sah ihn an, seufzte und erklärte: „Nagut, aber ich hoffe, das war das letztes Mal das ich hierfür“ sie ließ ihren Blick über das umliegende Gelände wandern: „Mein Blut geben musste. Sag mal, wie alt ist das hier alles, wie alt ist das Manor?“ „Nun, der Tempel ist der älteste Teil, er ist von dem Familiengründer selbst erbaut worden, von Hyperon Malfoy vor über 2000 Jahren. Der Steinkreis hier draußen ist wesentlich jünger, etwa 1500 Jahre alt und ja, er wurde nach dem Vorbild der Duridensteinkreise gebaut, die es an mehreren Stellen in Großbritannien und in Frankreich noch in Resten gibt, aber er ist weitaus mächtiger, durchdachter und vor allem noch erhalten. Keiner der alten Steinkreise ist so mit Runen und Zaubern belegt wie dieser hier. Und das Manor ist unterschiedlich alt. Die ältesten Trakte, die den Salon, in dem mein Vater seine Gäste empfing, den Speisesaal, den du leider kennst und einige andere Räume, sowie die Eingangshalle und Keller enthalten, gehen auf den Familiengründer zurück, sind knapp 2000 Jahre alt, aber auch diese Bereich wurden mehrfach umgebaut. Der Jüngste Teil, einer der Türme und die vordere Fassade mit den Säulen vor dem Eingangsportal, gehen auf meinen Großvater Abraxas Malfoy zurück. Seine Umbauten, auch im inneren, haben das Manor deutlich düsterer gemacht als es zuvor war und auch einige der protzigsten Bereiche des Manors stammen von ihm. Er hat immer schrecklich viel Wert darauf gelegt seinen Reichtum zu zeigen und er war wirklich kein freundlicher Mensch, ein Tyrann erster Güte, der so richtig ausbrach, als meine Großmutter gestorben war, wie wir ja von Jonathan mittlerweile wissen. Nun gut, das weißt du ja genau so wie ich, also, lass uns in den Tempel gehen. Möchtest du es gleich mal versuchen ob du uns Zutritt verschaffen kannst?“, fragte er gespannt und sie stimmte zu, ergriff seine Hand und gemeinsam trat sie mit ihm auf das Portal zu, das genau gegenüber von dem lag, durch das sie den Steinkreis betreten hatte. „Was muss ich tun?“, fragte sie und er erklärte: „Du musst, wenn wir das Portal betreten, einfach nur den Zauberstab heben und ihn gerade vor dich halten und die Spitze leicht einmal kreisen lassen.“ Sie nickte und gemeinsam traten sie eng aneinander stehend in das Tor und Hermione versuchte es. Sie hob ihren Zauberstab an und vollführte mit der Spitzte einen kleinen Schwenk und schon Sekunden später spürte sie, wie sie erneut verwirbelte, sich auflöste und wenig später in der großen Halle materialisierte, in der sie damals auch mit Draco gelandet war. Diesmal waren sie nicht mitten in der Halle gelandet, sonder an der rückwärtigen Wand. Hermione löste sich von ihm und drehte sich um, sah, dass hinter ihnen an der Wand einem Portal gleich, die gleichen Runen eingemeißelt waren, wie in dem Steinkreisportal. Auch diesmal erleuchtet, bei ihrem Eintreffen, nach und nach die ganze Halle. Sie konnte erst bei diesem Besuch richtig wahr nehmen, dass sie Halle genau so groß sein musste wie die zweite und sie schätzte, dass sie in jede Richtung etwa 15 Meter maß, doch die zweite Halle war mit ihren Nebenräumen und der Säulengallerie sicher größer, überlegte sie. Überall gingen Fackeln an, die in großen, eisernen Wandhaltern steckten und nun die Halle erleuchteten. Diesmal hatte sie wirklich Zeit sich um zusehen, denn sie wurde ja nicht verfolgt oder waren ihn Gefahr. Staunend wanderte ihr Blick über die mit weißem Marmor verkleideten Wände an der rechten und linken Seite, sowie an der gegenüberliegenden Wand, von der der Korridor zum Hauptraum des Tempels abging. Egal wie nahe sie an die Wände trat, sie konnte nicht sehen ob es einzelne Steinquader waren, die die Wände bildeten, denn nirgends war eine Fuge zu sehen. Die Halle war sicher sehr hoch, aber leider reichte das Licht der Fackeln nicht bis an die Decke, die so im dunklen verschwand. So konnte sie nicht erkennen wie hoch die Halle war. Sie frage sich, ob der Raum direkt aus dem Stein gehauen war, doch dem entgegen sprach die Rückwand, vor der sie sich materialisiert hatten. Sie bestand aus dunkelgrauem Stein, der nur grob behauen war. Nur der Bereich in dem das Portal in die Wand gemeißelt war, war glatt poliert, sodass man die Runen lesen konnte. Auf jeden Fall war die Halle nicht aus dem Marmor gehauen, der die Wände bildete, sondern wohl eher aus dem dunkelgrauen Kalkstein, der die Rückwand bildete. Die beiden unterschiedlichen Gesteine bildeten einen spannenden Kontrast. Die dunkle Rückwand, die auch nur von zwei Fackeln, je eine auf der rechten und der linken Seite des Portals beleuchtet wurde und die hellen Seitenwände, sowie der ebenso helle Boden. Im Boden Stecken, in gleichmäßigem Abstand große Metallständer, die ebenso schmucklos und praktisch waren, wie die an den Wänden und brennende Fackeln trugen, sodass der ganze Raum erleuchtet wurde. Doch anders als bei den Wänden war am Boden zu erkennen, dass er aus mindestens Meter mal Meter großen Marmorplatten bestand. Sich weiter umsehend schritten sie über den leicht spiegelnden, polierten Boden auf den Korridor zu. Vor ihnen entflammten nun auch die Fackeln im Korridor. Auch hier steckten sie im schmucklosen, metallenen Haltern an den Wänden. Draco erklärte, während sie den Gang betraten: „Durch einen Zauber, der auf den Fackeln lieg, wird hier, genau wie in der Eingangshalle, verhindert dass der Ruß der brennenden Fackeln den Marmor schwärzt. Deshalb ist alles noch genau so weiß wie vor 2000 Jahren! Die Wände des Ganges enthalten weitere Schutzbarrieren, die jeden, der es trotz der Banne bis in die Eingangshalle geschafft haben könnte, aufhalten sollte er kein Malfoy sein oder von einem belgeitet werden. Und sollte es jemand trotzdem bis in die Haupthalle schaffen, wird er nicht mehr heraus kommen.“ Auch in dem etwa 2 Meter breiten Korridor waren die Wände mit fugenlosem Marmor verkleidet und der Boden mit den großen, quadratischen Platten ausgelegt. Hier war die Decke nicht ganz so hoch, etwa 3 – 4 Meter über ihnen und offenbar aus dem rohen Stein gehauen, denn sie war aus dem gleichen dunkelgrauen Gestein wie die Wand mit dem Portal. Erneut geriet sie ins Staunen, als sie die Haupthalle betraten. Hier entflammten keine Fackeln, sondern magische, kugelförmige Lichter, die an den Wänden in kleinen, runden, filigranen Metallkäfigen hingen oder unter der Decke schwebten. Sie konnte hier so auch die Decke erkennen. Bei ihrem ersten Besuch hier war sie viel zu sehr in Aufregung gewesen und gleichzeitig fasziniert von allem, um wirklich alles in sich auf zu nehmen was dieser Raum zu bieten hatte. Diesmal blieb ihr die Zeit die helle, wunderschöne und erleuchtete, weiße Marmordecke zu bewundern. Draco erklärte, als er ihren staunenden Blick sah: „Der gesamte Tempel wurde, seit dem er vor 2000 Jahren vom Familiengründer errichtet wurde, nicht verändert. Er kann nicht umgebaut werden und ist durchwoben von Magie. Die Decken sind wunderschön, oder? Ich habe diese Halle auch immer besonders ehrfurchtgebietend gefunden und frage mich, warum die alten Teile des Manors, die er auch errichten lassen hat, so dunkel und düster sind, aber das hier so hell, von weißem Marmor dominiert.“ Sie sah sich weiter staunend um und hörte ihm zu, antwortete aber nichts. Die Säulen, die den Gang an der linken Seite der Halle begrenzten, teilten sich am oberen Ende in drei Stränge. Je einer ging nach rechts und einer nach links und bildete dort mit der Nachbarsäule einen spitzten Bogen, über dem die glatte, marmorne Wand dann begann und die schließlich in hohe Kreuzkuppeln überging. Der mittlere Säulenstrang lief an der Wand nach oben, die Decke entlang und traf sich mit einem Säulenstrang, der von der rechten Wandseite kam, an dem die Säulen nur ganz dezent aus der Wand heraus ragten, mehr angedeutet waren. Insgesamt bestand die Decke aus sechs solcher Kuppeln, die von fünf ganzen und zwei halben Säulen auf jeder Seite getragen wurde. Die Marmorkuppeln waren etwa doppelt so breit, wie lang, wodurch die Halle auch deutlich breiter als lang war. Diesmal beachtete sie die kleinen Nischen, in denen die Tierstatuen, die für verstorbene Malfoys standen, nicht wirklich, denn Draco hatte ihr schon erklärt, dass dies quasi die Gräber seiner Vorfahren waren. Viel spannender fand sie, aber auch Draco, die große Statue, die nun hinter dem Altar stand und die von Narzissa und Lucius ersetzt hatte, da sie und Draco die letzten waren, die hier geheiratet hatten. Anstatt des Adlers, der so stark an Stolz eingebüßt hatte und mit gebrochenen Flügeln dort gesessen hatte, erkannte sie einen stolzen, großen Löwen mit einer imposanten Mähne aus dunkelrotem Stein, der mit hoch erhobenem Haupt auf seinen Hinterbeinen saß, die Vorderbeine starr durchgedrückt vor sich auf dem Boden stehend und ihm gegenüber saß eine genau so große, edle und imposante Löwin, die ihm entgegen blickte. Man konnte deutlich erkennen, dass sich hier gleichwertige Partner gegenüber saßen, die stolz und beeindruckend waren. Staunend fragte Hermione, auch wenn sie es eigentlich wusste: „Sind wir das? Wir sind Löwen?“ Draco nickte und erklärte, leicht verstört: „Ich bin ein Löwe. Ich hätte vieles erwartet, aber ein Löwe, das ist das Tier von Griffindor, aber ich bin durch und durch ein Slytherins, meine Familie war immer in Slytherin, warum bin ich ein Löwe?“ Hermione blieb stehen und schmunzelte, auch wenn Draco sich sehr geändert hatte, er wollte und war trotzdem ein Slytherin, aber sie war sich sicher, auch dafür würden sie eine Erklärung finden, schließlich warf sie ein: „Aber ein sehr eleganter, stolzer und großer Löwe, das ist doch ok und schau, ich bin auch eine Löwin. Was mich überrascht, du hast doch gesagt das bisher nie beide Ehepartner durch das gleiche Tier dargestellt wurden, warum also wir?“ Draco blieb stehen und wandte sich zu Hermione um und gab ihr recht: „Ja, das wundert mich auch, noch ein Rätsel, dass wir zu unserer Liste hinzu fügen können, hoffentlich finden wir hier ein paar Lösungen!“ Sie betrachtete noch ein paar Sekunden das eindrucksvolle Paar, das die beiden Löwen bildeten, die sich so gleichberechtigt und auf einer Ebene gegenüber standen, ganz anders als Narzissa und Lucius, deren Statue deutlich gezeigt hatte, das Narzissa unter Lucius stand. Sie umrundeten den Altar und traten auch an der Löwenstatue vorbei, sodass sie nun vor der Rückwand standen und sich den Stammbaum vornehmen konnten. Gespannt gingen ihre Blicke zum unteren Ende des Stammbaumes, wo sie, wie sie ja schon erwarteten, ihren eigentümlichen Blutstatus lesen konnten „Gründerblut“, aber das hatten sie ja schon gewusst, nur es wirklich zu sehen, war dann doch eigenartig. Sie ließen sich in die Hocke sinken und betrachteten ihre Namen, die in den Sein graviert waren genau. Erstaunt erkannten sie, dass sich zwischen ihren Namen bereits eine Verbindung gebildet hatte, aus der später der Ast entstehen würde, der zu dem Namen ihres Kindes führen würde. Draco hauchte erstaunt: „Wow, das ist beeindruckend. Offensichtlich hat der Tempel erkannt, dass du schwanger bist. Ich frage mich langsam wirklich, was der Tempel noch alles erkennt. Die Zauber, Flüche und Banne, die auf ihm liegen müssen noch viel ausgefeilter und mächtiger sein, als ich vermutet habe, kein Wunder, das keiner meiner Vorfahren es geschafft hat den Fluch der auf der Familie liegt zu brechen. Aber vielleicht haben sie es auch nie wirklich versucht, denn sie waren ja eigentlich auch davon überzeugt nur Reinblüter zu heiraten. Wenn sie das nicht in Frage gestellt haben, dann auch nicht den Fluch, denn er bewirkt ja nur, dass sie keine Muggelstämmigen heiraten konnten und wer es doch tat, verlor alle Ansprüche auf das Erbe und starb letztendlich sogar bei der Hochzeit im Tempel. Ich bin gespannt, was unser Kind für einen Status haben wird und ob wir heraus finden, was es mit unserem auf sich hat!“ Hermione stimmte ihm zu und sagte: „Ich bin auch gespannt und ich bin wirklich erstaunt, was eure Ahnen und der Tempel alles wissen!“ Sie richteten sich wieder auf und Draco ergriff ihre Hand, während er sagte: „Komm, ich zeig dir was hinter dieser Halle ist, das wird dich sicher interessieren!“ Draco führte sie auf den Säulengang zu. Auch dessen Decke bildeten Kreuzkuppeln in deren höchsten Stellen jeweils mehrere magische Lichtkugeln schwebten, die den Gang in ein eigentümliches Licht und einen interessanten Wechsel von Licht und Schatten tauchten. Anders als in der Halle, wo die Lichtkugeln scheinbar ungeordnet unter der Decke schwebten, waren sie hier wirklich nur in den Spitzen der Kuppeln platziert. Er schritt zielstrebig auf das Ende des Ganges zu, an dem sich die große, schwere Holztür befand, die sie schon bei ihrem ersten Besuch gesehen hatte. Erst jetzt, als sie die Ruhe dazu hatte, erkannte sie dass die schwere Tür auch von Runen umrandet war, die den Eingang schützten sollten. Draco erklärte ihr: „Diese Halle und vor allem auch der Raum, den wir gleich betreten, ist besser gesichert als Gringotts, nur Drachen oder Tarnfälle haben wir hier nicht, aber selbst wenn jemand einen aus unserer Familie zwingen sollte mit ihm hier rein zu gehen, wird der Tempel das verhindern.“ Die Holztür sah sehr alt aus, war mit verschnörkelten, schwarzen Metallbeschlägen versehen, hatte aber, zu ihrer Überraschung, weder ein Schloss, noch eine Klinke oder einen Türknauf. Sie wollte gerade fragen wie die Tür geöffnet wurde, als sie sie auch schon erreichten und Draco seinen Zauberstab hob. Er schwang ihn und sprach „Alohomora“ verwundert sah Hermione Draco an und Fragte: „So einfach kann man die Tür öffen?“, während sie vor ihnen aufschwang. Draco lachte und erklärte: „Ja, kann man, aber nur legitimierte Zauberstäbe können die Tür öffnen und auch nur wenn der Träge, mit dem der Stab legitimiert wurde, ihn verwendet. Du könntest die Tür jetzt also auch öffnen, aber hättest du es vor der Erkennungszeremonie versucht, hättest du mit bösen Strafen rechnen müssen und glaub mir, meinen Vorfahren waren sicher nicht zimperlich. Ich will nicht wissen was sie einem dann böses auf den Hals hetzten, könnte mir sogar vorstellen das ein Crutiatus ausgelöst wird!“ Sie betraten den schmalen Raum, der nur noch wenig dem imposanten Rest des Tempels ähnelte. Der Raum war direkt aus dem Stein gehauen und hatte raue, grob behauene, graue Wände. Direkt gegenüber der Tür, an der etwa zwei bis drei Meter entfernten Wand, stand ein hohes, wuchtiges Holzregal, dass bis an die Decke des etwa drei Meter hohen Raumes reichte. Es enthielt dicke, in grobes Leder gebunden Bücher. Sie sah sich in dem schmalen Zimmer, das über die Komplette Rückwand des Saales zu gehen schien, weiter um und begann an dem Regal entlang zu schreiten, weiches über viele Meter mit den dicken Folianten gefüllt war. Draco begann währenddessen zu erklären: „Hier lagern alle wichtigen Unterlagen, die die Vorfahren angehäuft haben. Dazu gehören Geburts- und Sterbeurkunden, Zeugnisse, Urkunden über die Besitztümer und Titel der Familie und zum Teil auch Stammbäume der Nebenlinien oder der Familien der Ehefrauen. Du siehst hier 2000 Jahre Familiengeschichte in Dokumenten. Weiter hinten findest du die Tagebücher der Vorfahren, die eines geführt haben, wobei hier nur die der Männer, der Erben eingelagert werden, was immer der älteste Sohn ist. Außerdem gibt es noch eine Abteilung mit wichtiger Korrespondenz. Und im hinteren Teil, du siehst die Schränke und Regale an der linken Seite ja sicher!“, er deutete nach links hinten und sie schritt darauf zu: „Dort befinden sich die wertvollsten und teilweise auch schwarzmagischen Erbstücke der Familie. Dinge wie, Ehe- und Verlobungsringe, so wie unsere, die dort auch waren, magische Amulette und in den schmalen Schubladen lagern die Zauberstäbe meiner Vorfahren, wobei hier weniger Unterschied zwischen Erben und anderen Nachkommen, sowie Ehefrauen gemacht wird, denn die Zauberstäbe werden alle hier eingelagert! Also alles Dinge, die wir nicht mal Gringotts anvertrauen würden, da sie einmalig und unersetzlich sind.“ Sie betrachtete alles neugierig und hätte am liebsten in den dicken Büchern und gebunden Unterlagen gestöbert, aber sie hatten keine Zeit für ausuferndes Lesevergnügen oder ihre aufs gerade wohl Neugier zu stillen, denn sie suchten nach etwas bestimmten, nach Hinweisen auf das Gründerblut, auf den Fluch und darauf warum sie Draco hatte heiraten könne. Draco steuerte nun Zielstrebig das hinterste Ende des Bücherregales an, hier sah man den Ledereinbänden ihr Alter zum Teil schon sehr an. Sie wirkten brüchig und rissig, doch Draco erklärte: „Die Magie hält die Bücher zusammen und erhält die Dokumente, aber trotzdem verhindert sie nicht ganz, dass irgendwann doch der Zahn der Zeit an ihnen nagt. Hier hinten stehen…“ er blieb abrupt stehen und Hermione wäre fast in ihn hinein gelaufen, konnte sich gerade noch fragen und fragte überrascht: „Was ist los, warum bleibst du stehen?“ Sie trat an ihm vorbei und blieb ebenfalls stehen, als sie sah, dass sein Blick fest auf zwei Regalreihen gerichtet war, die komplett leer waren. Ungläubig murmelte er jetzt: „Das kann doch nicht wahr sein, sie wird doch nicht… doch sie muss, wer könnte sonst… Vater, na warte, das wirst du büßen!“ Er drehte sich um und wollte aus dem Raum stürmen, doch Hermione, die noch immer nicht verstand was los war, hielt ihn am Arm fest und so auf. „Was ist los Draco, was ist dort oder sollte dort sein? Warum murmelst du irgendwas über deinen Vater? Warum bist du auf ein Mal so wütend?“, fragte sie besorgt und spürte deutlich seinen Stimmungsumschwung. Sie hatte an den feinen Staubrändern auf den Regalböden durchaus erkannt, dass dort wohl Bücher gestanden hatten, aber sie wusste nicht, wieso ihn das so aufregte. Er drehte sich zu ihr um, schüttelte ihren Arm ab und wies dann aufgebracht auf das Regal hinter ihnen: „Dort standen die ältesten Dokumente, die, über den Familiengründer, den einzigen mit Gründerblut außer uns und sie sind verschwunden! Da außer mir und seit heute dir, nur noch zwei andere Personen hier Zutritt haben, bin ich ziemlich sicher, dass entweder meine Mutter die Bücher auf Befehl meines Vaters hin entfernt hat, oder mein Vater hat es selber getan! Verstehst du, er forscht nach und er ist uns leider einen Schritt voraus. Hört das denn nie auf. Dieser Gestörte gehört zurück ins Gefängnis, je eher desto besser!“ Er war ungewollt immer lauter geworden, hatte sich in Rage geredet und war unbeherrscht mit seiner Hand durch die Haare gefahren. Hermione verstand was ihn aufregte, doch sie warf noch ein: „Und wenn wir einfach deine Mutter befragen wo sie Unterlagen sind?“ „Das können wir tun, aber es bleibt dabei, ER ist uns voraus, er weiß etwas, das wir noch nicht wissen und das passt mir gar nicht. Wir sollten in die Bibliothek gehen, nachsehen ob die Kopien dort noch sind und ob wir in den Nachforschungsaufzeichnungen meine Vorfahren etwas finden, die dort lagern. Mir passt es gar nicht, dass wir IHM hinterher hinken. Mutter kann was erleben, wenn wir sie im Manor treffen!“, er fuhr aufgebracht herum und verließ schnellen Schrittes den Raum. Hermione folgte ihm so gut sie konnte, hatte keine Zeit mehr einen Blick in die Kapelle zu werfen oder sich die Halle noch mal an zu sehen, zu eilig hatte es Draco nun, der immer noch sehr aufgebracht und auch besorgt war. Als sie das Portal in der Eingangshalle wenige Sekunden nach ihm erreichte, hatte er schon ungeduldig seinen Zauberstab gezogen und man sah ihm deutlich an, dass er schnellstens in Manor wollte und noch immer aufgebracht war. Er streckt abwartend die andere Hand nach ihrer aus und sie ergriff sie, trat neben ihn und schon im nächsten Augenblick spürte sie den Sog und fand sich Sekunden später an der Oberfläche im Steinkreis wieder, aber auch hier hielt er nicht inne. Ohne Pause oder Zeit sich zu sammeln, steuerte er direkt auf das gegenüber liegende Portal zu, welches sie zurück zum Manor transportieren würde. Sie hetzte ihm, ihre Hand noch immer in seiner, hinterher und rief, leicht außer Atem: „Was soll das Draco, auf die Sekunden kommt es jetzt auch nicht mehr an!“ Unwirsch antwortete er: „Ich habe keine Zeit zum trödeln. Das müssen wir jetzt klären und je schneller desto besser! Komm! Beeil dich endlich!“ Sein Verhalten überraschte sie sehr, denn so aufgebracht und so unhöflich ihr gegenüber, kannte sie ihn nicht wirklich, jedenfalls nicht seit dem sie ein Paar waren. Der Strudel trug sie beide zurück, löste sie auf, bis sie im Portal neben dem Manor wieder materialisierten. Er wollte sie sofort weiter ziehen, doch sie taumelte, die zwei Porttationen so kurz nacheinander, taten ihr überhaupt nicht gut. Jetzt endlich richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf sie, fing sie auf, bevor sie fallen konnte, hielt sie unter den Armen fest und lehnte sie mit dem Rücken an seine Brust. Besorgt fragte er: „Was hast du Schatz?“ Sie atmete tief ein und aus und erklärte dann schwach: „Mir ist schwindelig und schlecht, das war gerade zu viel für mich, bitte hetze nicht so!“ Seine Sorge und seine Fürsorge, die er die letzten Wochen gezeigt hatte, waren sofort wieder da und auch seine Wut trat in die Hintergrund, auch wenn sie noch da war. Langsam, sie weiter stützend drehte er sie in seinen Arme zu sich um, sodass er sie ansehen konnte, dann sprach er sanft: „Tut mir leid Schatz, mein Temperament ist gerade mit mir durch gegangen. Ich verspreche, wenn du es langsamer willst, Ruhe brauchst und es euch nicht gut geht, bin ich sofort bei dir, tue was du willst!“ Sie lehnte sich an ihn, langsam verschwanden das Schwindelgefühl und auch die Übelkeit. Sie schmiegte ihr Gesicht in seine Hände, die er an ihre Wangen legte. Dann senkten sich seine Lippen auf ihre Stirn und sie schloss genießend die Augen unter seinem zärtlichen Kuss. Sie lehnte sich noch eine Weile an ihn, bis sie sich wieder stark genug fühlte weiter zu machen. „Geht’s wieder?“, fragte er nach einigen Minuten sanft und sie nickte leicht, worauf sie sich aus der Umarmung löste und einen Schritt zurück trat, dann fragte er weiter: „Fühlst du dich stark genug da rein zu gehen, eventuell, oder ganz sicher, meiner Mutter entgegen zu treten und die Räume zu betreten?“ Sie atmete tief durch und erklärte: „Ja, ich denke schon. Ich schaffe das, aber achte mehr auf das was ich sagte oder wie es mir geht, ja! Wenn ich sage, ich kann nicht, dann gehen wir, ohne zu diskutieren!“ Er nickte und antwortete: „Ja, das habe ich dir ja versprochen! Ich weiß, du spürst die ersten Schwangerschaftssymthome und ich habe gerade, so unglaublich es klingt, einfach vergessen wie es dir geht!“ Sie lächelte, ergriff seine Hand und erwiderte nur, nun wieder voll da: „Auf in den Kampf, wenn wir aufeinander achten, kriegen wird das hin!“ Hand in Hand und nun wieder einträchtig und Draco beruhigter, liefen sie den Weg zum Hauptweg entlang und dann auf das Hauptportal des Manors zu. Hermione atmete tief durch und sammelte sich, als sie die Stufen erklommen und die Säulen durchschritten. Sie versuchte die schlimmen Erinnerungen an ihre Entführung zu verdrängen, wie viel Angst sie damals gehabt hatte und versuchte sich darauf zu konzentrieren, dass sie damals Draco geheiratet hatte. Er spürte sehr deutlich ihre Gefühle und beruhige sie: „Ich bin bei dir, hier wird dir keiner mehr etwas tun. Genau genommen, ist dies dein Haus, es gehört dir und du bist die Hausherrin, vielleicht hilft dir das ja etwas!“ Sie nicke und nahm nochmal ihren Mut zusammen, dann öffnete Draco mit seinem Zauberstab die Tür und sie betraten die düster, furchteinflößende Eingangshalle. Draco spürte, dass Hermione sich neben ihm versteifte und Angst hatte, doch er versuchte sie zu beruhigen, legte nun den Arm um sie, während er rief: „Rina, komm her!“ Seine Stimme klang ruhig und beherrscht, aber ihn ihm brodelten Sorge und Wut. Mit einem leisen Plopp erschien Rina vor ihnen die sogleich aufgeregt und erfreut zu sprechen begann: „Mr. Malfoy, Mrs. Malfoy, Rina freut sich so sehr sie hier zu sehen!“ Draco nickte ungeduldig und fragte: „Rina, wo ist meine Mutter?“ Die kleine Elfe schien etwas irritiert aufgrund des harschen Tons, den Draco nur sehr selten ihr gegenüber anschlug, aber sie antwortete brav: „Rina hat Mrs. Malfoy heute Morgen an den Rand des östlichen Waldes gebracht, Sir. Rina weiß nicht wohin sie von dort aus gegangen ist, aber Mrs. Malfoy lässt sich in der letzten Zeit oft von Rina aus dem Haus bringen. Rina vermutet, dass sie nicht will, dass die Auroren Mrs. Malfoy folgen können oder wissen, dass sie weg ist. Rina denkt sich, dass Mrs. Malfoy zu Mr. Malfoy geht, der auf der Flucht ist!“ Draco nickte verstehend und fragte dann weiter nach: „Wie oft bringst du meine Mutter aus dem Haus?“ „Mindestens ein Mal in der Woche, Sir!“, antwortete sie piepsig. „Kannst du mich an den Ort bringen an den sie geht oder weißt du wo er ist?“ Rina schüttelte den Kopf und erwiderte bedauernd: „Nein, leider nicht, Sir!“ „Wenn du in Zukunft erfahren solltest, wo sie hin geht, wirst du mir sofort Bescheid geben. Du wirst mich auch umgehend informieren, sollte mein Vater je hier auftauchen!“, befahl er herrisch und Rina nickte untergeben, quiekte: „Ja, Sir!“ „Gut, du kannst gehen Rina!“ Die Elfe wollte gerade verschwinden, als sie wieder vor ihnen erschien und aufgeregt quiekte: „Sir, Mrs. Malfoy ruft mich sie zurück zu bringen!“ Draco nickte und gab schnell Befehl: „Bring sie direkt hier her!“ Rina nickte kurz und verschwand dann sofort. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)